Erfolgreiche Schweizer Unternehmen setzen gleichermassen auf menschliche und digitale Fähigkeiten4/7/2018 Innovative Mitarbeitende, Investitionen in softwarebasierte Technologien, digitales Wachstum sowie ein kollaboratives Ökosystem von Partnern sind die Schlüsselfaktoren, um das volle Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen – so die aktuelle, vom KOF Swiss Economic Institute der ETH Zürich unterstützte, jährliche Top 500 Studie von Accenture Schweiz. Sie zeigt deutlich, dass Menschen für den Erfolg eines Unternehmens genauso wichtig sind wie Maschinen, und immer mehr erfolgreiche Schweizer Unternehmen den Fokus von fortgeschrittenen technischen Fähigkeiten auf „Soft Skills“ wie Kommunikation, Kreativität und Einfallsreichtum, verlagern. Trotz der weitverbreiteten Anerkennung, dass diese vier Dimensionen Grundlage für den Erfolg sind, vollziehen nur wenige Schweizer Unternehmen den zum Aufbau des digitalen Geschäfts notwendigen, organisatorischen Wandel. Die Unternehmen in der Schweiz erkennen zwar zunehmend, dass die digitale Welt die neue Realität ist und investieren deshalb erheblich in die Digitalisierung ihrer Betriebe und den Aufbau neuer, digitaler Geschäftsmodelle. Die Studie zeigt jedoch, dass Investitionen in digitale Technologien allein ein Unternehmen nicht zwingend leistungsfähiger machen und dass Überinvestitionen sogar kontraproduktiv sein können.
„Unsere Forschung liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Schweizer Unternehmen ihre Digitalisierung beschleunigen und Lücken zu ihren leistungsfähigsten Konkurrenten schliessen können", sagt Thomas D. Meyer, Country Managing Director von Accenture Schweiz. „Sie zeigt auch, dass die erfolgreichsten Unternehmen diejenigen sind, die die identifizierten Dimensionen der Differenzierung auf ihre Mitarbeiter, Investitionen und Technologien anwenden.“ Eine Analyse von mehr als 5000 Schweizer Unternehmen in neun verschiedenen Branchen während insgesamt 12 Jahren (2005 - 2017) zeigt, dass ein Anstieg der digitalen Investitionen um 1 Prozent zu einem 1,5-prozentigen Anstieg des Bruttogewinns führt. Dies gilt jedoch nur für Unternehmen mit einer überdurchschnittlichen Investitionsquote pro Mitarbeiter. Sie zeigt zudem, dass der Nutzen sinkt, wenn Unternehmen zu hohe Investitionen im digitalen Bereich tätigen, was darauf hindeutet, dass mehr als nur höhere Investitionen benötigt werden, um Rentabilitätssteigerungen zu erzielen. Als Reaktion darauf untersuchte Accenture Faktoren wie die strategische Ausrichtung, die Einführung neuer Informationstechnologien, das Vorhandensein relevanter Fähigkeiten und die Teilnahme am Ökosystem, um die Rentabilitätsunterschiede im Zeitalter der Digitalisierung besser zu verstehen. Um das volle Potenzial der Digitalinvestitionen auszuschöpfen, differenzieren sich Top-Performer in vier Bereichen von ihren Mitbewerbern: 1. Flexibilität und Wachstumsstrategie Top-Performer nutzen digitale Investitionen nicht nur für interne Prozessverbesserungen, sondern auch um marktorientierte Ziele zu verfolgen. Dies beinhaltet unter anderem den Aufbau neuer Geschäftsmodelle, die Steigerung der Marktflexibilität, die schnelle Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen, die Erhöhung des Markt- und Kundenwissens, die Gewinnung neuer Talente sowie die Entwicklung engagierterer Arbeitskräfte. Branchen-Unterschiede sind erkennbar, aber es zeigt sich ein klares Muster: Unternehmen treiben ihre Leistung dank Investitionen in digitale Technologien voran, um neue Wachstumschancen zu nutzen. 2. Investitionen in softwarebasierte Technologien Top-Performer investieren deutlich mehr in „Asset Light“-Software-Technologien wie Analytik, CRM, Supply Chain Management und soziale Netzwerke. Diese softwarebasierten, intelligenten Anwendungen verändern Arbeitsweise und Wachstum der Unternehmen. Die Studie zeigt, dass Top-Performer aufgrund der folgenden Überlegungen in digitale Technologien investieren:
Um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, verlagert sich der Fokus von fortgeschrittenen technischen Fähigkeiten hin zu „Soft Skills“. Das gilt insbesondere für die Bedeutung, die Führungskräfte den sozialen und kommunikativen Fähigkeiten, der autonomen Entscheidungsfindung und den Führungsfähigkeiten beimessen. Bei den Top-Performern liegen diese Werte im Durchschnitt um 9 Prozent höher. 4. Zusammenarbeit innerhalb eines Ökosystems von Partnern Ein Erfolgsfaktor in Zeiten der Digitalisierung ist die Vernetzung im Ökosystem von Kunden, Lieferanten, Wettbewerbern oder Universitäten. Ein solches Netzwerk bietet Zugang zu neuen Ideen, Fähigkeiten, Talenten, Technologien, Kunden und Märkten. Top-Performer erschliessen externe Innovationsquellen erfolgreicher. Insbesondere hat die Untersuchung festgestellt, dass:
Vor diesem Hintergrund wird klar, warum es für Schweizer Unternehmen schwierig ist, das wirtschaftliche Potenzial der digitalen Technologien zu realisieren. Erstens haben die digitalen Investitionen in F&E eine geringe Priorität und, obwohl die Schweiz im Global-Innovationsindex an erster Stelle steht, erfolgt die Einführung neuer Technologien nach wie vor schleppend. Zudem setzen die meisten Schweizer Unternehmen die Priorität nicht auf Soft Skills und Innovationskompetenzen. Sie nutzen digitale Investitionen zur Effizienzsteigerung und weniger zur Erschliessung neuer Wachstumschancen. Den vollständigen Bericht finden Sie unter www.accenture.com/ch-de/top500-2018. Besuchen Sie auch www.kof.ethz.ch und unter www.accenture.ch
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